Telavancin (Vibativ, Astellas) soll zur Behandlung von Erwachsenen mit nosokomialer Pneumonie durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) eingesetzt werden. Telavancin soll nur dann eingesetzt werden, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen.
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Telavancin ist als halbsynthetisches Derivat von Vancomycin ein Glykopeptidantibiotium. Es hemmt die Zellwandsynthese und bindet erhöht durch Bindung an die bakterielle Zellmembran die Membranpermeabilität, wodurch die Protein-, RNS- und Lipidsynthese gehemmt wird. Telavancin wirkt dosisabhängig bakterizid gegen Telavancin-empfindliche grampositive Erreger.
Die Wirksamkeit von Telavancin gegen MSSA und MRSA wurde in zwei randomisierten kontrollierten Studien an Patienten mit nosokomialer Pneumonie, einschließlich Beatmungs-assoziierter Pneumonie, nachgewiesen.
Häufigste Nebenwirkungen waren Pilzinfektionen, Schlafstörungen, Geschmacksstörungen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Verstopfung, Diarrhö, Erbrechen, ALAT-Erhöhung, ASAT-Erhöhung, Juckreiz, Hautausschlag, akutes Nierenversagen, erhöhte Blut-Creatinin-Werte, Veränderungen des Urin, Fatigue und Schüttelfrost. Insbesondere das akute Nierenversagen schränkt die Anwendung des Antibiotikums ein. Bei Zulassung muss ein entsprechendes Pharmakovigilanz-Programm implementiert werden.
Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 20. Mai 2011